About

Wie einer wird was er ist

Ich arbeite seit 2002 Jahren als professioneller Übersetzer in Kunst und Kultur. Eine Sprache zu erlernen impliziert immer auch in eine Kultur einzutauchen. Übersetzen bedeutet also im weitesten Sinne etwas von einer Kultur in die andere hinüber zu tragen, zu bergen – von daher transculture. Die Möglichkeit zwischen verschiedenen Kulturen zu existieren und zu reisen bereichert mich auch auf einer persönlichen Ebene, von daher mein Logo, Lü, der Wanderer, aus dem I Ging, dem chinesischen Buch der Wandlungen.

Jeder Text atmet sein Eigenes in der kulturellen, geistigen, sprachlichen Atmosphäre, aus der heraus er entstanden ist. Ein feingesponnenes Netz aus Bedeutungen, Praktiken, kulturellen, historischen und symbolischen Referenzen bettet und trägt ihn. Übersetzen bedeutet einen Text verstehend und behutsam aus diesem Gefüge zu lösen; ihn sich in der eigenen Sprache anzueignen und mit dieser neuen Sprachwelt wieder so verschmelzen zu lassen, als sei er in dieser selbst entstanden. Eine gute Übersetzung ist also eine, die nicht als solche erkennbar ist.

Als Übersetzer bin ich Autodidakt. Aus meiner Arbeit in Kunst und Kultur, durch meine Studien und meiner lebensorientierend tiefen Leidenschaft für Sprache ist mir sprachliche und diskursive Kompetenz zugewachsen, die sich während meines beruflichen Engagements in New York City zwischen 1998 – 2001, sowie insgesamt fünf Jahren in Indien und Südost-Asien, sowie längeren Aufenthalten in Grossbritannien erweitert und vertieft hat.

Nach dem Studium der Philosophie, Soziologie, Politikwissenschaft und Analytischen Psychologie absolvierte ich einen postgradualen Universitätslehrgang in Kultur- und Medienmanagement. 2010/11 absolvierte ich einen Postgraduate Diploma Course in Indian Philosophy and Religion an der Banaras Hindu University in Varanasi, Indien. Ergebnisse dieser Studien wurden als Artikel und Vorträge publiziert, zuletzt hier.

  • deutsch | english
  • "Denn bei der Übersetzung geht es nicht um die Herstellung eines wortwörtlichen Klischees, sondern um die Vermittlung des Verstandenen, nicht um die Wiederherstellung des Textes, sondern um die Resonanz eines Textes in der Zielsprache."

    Fritz Paepke, Im Übersetzen leben, Gunter Narr Verlag, Tübingen, 1986, S. 57

  • "Je tiens absolument à cette virgule" - ["Ich bestehe absolut auf diesem Beistrich."] - Baudelaires autographische Notiz auf der Korrekturfahne von 'Les Fleurs du Mal'